Digital Public Health Podcast

022 - Dr. Stefan Schwenzer: Apotheken im digitalen Wandel: Wie sieht die Arzneimittelversorgung der Zukunft aus?

Digital Public Health Season 1 Episode 22

Megakonzern oder lokale Apotheke: wer versorgt uns in Zukunft mit Medikamenten? In dieser Folge des Digital Public Health Podcasts spricht Host Rasmus Cloes mit Dr. Stefan Schwenzer, Inhaber der KOSMOS Apotheke in Bremen und als Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Bremen dort für Digitalisierung verantwortlich. Im Mittelpunkt des Gesprächs steht die Rolle der Apotheken in einem digitalisierten Gesundheitswesen. 

Konkret geht es zu Beginn um die Einführung des E-Rezepts. Stefan erklärt, wie es die Arbeitsabläufe in Apotheken erleichtert, aber auch neue Probleme mit sich bringt – etwa durch technische Ausfälle oder unzureichende Anpassungen an den Apothekenalltag.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Medikationssicherheit. Stefan beschreibt, wie digitale Werkzeuge genutzt werden, um Wechselwirkungen zu prüfen und Medikationspläne zu erstellen. Doch viele Apotheken schöpfen diese Möglichkeiten nicht aus, da finanzielle und personelle Ressourcen fehlen. Besonders kleine Apotheken können die hohen Kosten für digitale Neuerungen nur schwer tragen.

Rasmus und Stefan sprechen außerdem über die Vision, Apotheken als „digitale Gesundheitskioske“ weiterzuentwickeln. Projekte wie digitale Blutdruckmessungen und Medikations-Coachings zeigen, welches Potenzial Apotheken in der Prävention haben. Dafür braucht es jedoch eine stärkere finanzielle Förderung durch die Politik, betont Stefan.

Ein weiterer Diskussionspunkt ist der Wettbewerb mit Versandapotheken und internationalen Anbietern. Stefan kritisiert, dass die Digitalisierung oft große Marktplayer bevorzugt, während lokale Apotheken unter Druck geraten. Sein Appell an die Politik: Mehr Fokus auf Versorgungssicherheit und Unterstützung für Apotheken vor Ort.

Zum Abschluss gibt Stefan einen Ausblick in die Zukunft der Apotheken. Er sieht in digitalen Innovationen große Chancen, mahnt aber, dass die persönliche Beratung und die Nähe zu den Patienten erhalten bleiben müssen. Apotheken können wichtige Partner im Gesundheitswesen bleiben – wenn die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Timestamps

00:01:10 – Einführung des E-Rezepts: Stefan erklärt, wie das E-Rezept den Apothekenalltag verändert und welche technischen Hürden es gibt.

00:08:45 – Medikationssicherheit durch Digitalisierung: Wie digitale Werkzeuge helfen, Wechselwirkungen zu erkennen und Medikationspläne zu erstellen.

00:17:30 – Apotheken als Gesundheitskioske: Stefan beschreibt die Möglichkeiten, Präventionsangebote in Apotheken zu integrieren.

00:24:20 – Wettbewerb mit Versandapotheken: Die Herausforderungen durch große Marktplayer und warum lokale Apotheken gestärkt werden müssen.

00:32:15 – Blick in die Zukunft: Stefan spricht über die Chancen und Grenzen der Digitalisierung für Apotheken und ihre Rolle im Gesundheitssystem.

Staff:
Host: Rasmus Cloes
Producer: Maren Emde
Video Producer: Sebastian Budde

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00:00:00:00 - 00:00:35:17
Sprecher 1
Wir müssen viel mehr auch in diese Präventionsschiene gehen. Denn die Kosten, wenn wir nichts machen, wenn wir einfach es so weiterlaufen lassen, wenn die Kosten im Gesundheitswesen explodieren, da können wir noch so viel auch digitalisieren, das wird nicht helfen, sondern wir müssen die Digitalisierung nehmen und als Chance nutzen, mit der Digitalisierung in die Prävention zu gehen. Das heißt, wir müssen verhindern, dass Menschen wegen Arzneimittel Wechselwirkungen ins Krankenhaus eingewiesen werden.

00:00:35:19 - 00:01:03:15
Sprecher 2
Hallo und herzlich willkommen zum Digital Public Health Podcast. Mein Name ist Rasmus Klös und heute geht es um die Digitalisierung in der Arzneimittelversorgung. Darüber spreche ich mit Dr. Stephan Schwenzer. Er ist Besitzer, Inhaber der Cosmos Apotheke in Bremen und gleichzeitig auch im Vorstand der Apothekerkammer in Bremen. Hallo Stephan, dass du da bist. Ich Ich freue mich. Es bewegt sich ja gerade im Bereich Digitalisierung und Gesundheit sehr viel.

00:01:03:17 - 00:01:07:21
Sprecher 2
Wie ist da der Stand aktuell? Einfach in der Apotheke vor Ort?

00:01:07:23 - 00:01:32:10
Sprecher 1
Ja, aktuell kann man sagen Tatsächlich, es läuft. Also wir haben ja als letztes großes Digitalisierungsprojektes Rezept eingeführt Anfang des Jahres. Das hat am Anfang noch ein bisschen geholpert. Es funktioniert technisch gesehen gut, muss man sagen, überwiegend. Wir haben immer mal wieder so Ausfälle. Wenn der Konnektor sich nicht verbindet oder so, dann dauert es wieder 5 bis 10 Minuten.

00:01:32:16 - 00:01:48:16
Sprecher 1
Das ist ärgerlich, weil wir da Zeit verlieren, die wir eigentlich brauchen, um unsere Kunden zu bedienen. Das heißt, da könnte man noch ein bisschen Feintuning machen. Aber im Großen und Ganzen läuft der Prozess mit dem Rezept inzwischen rund. Würde ich sagen.

00:01:48:18 - 00:01:57:16
Sprecher 2
Ein Gedanke hinter dem Rezept war ja auch, dass weniger Menschen in die Praxen müssen, weil sie Ärzte mehr Zeit haben. Habt ihr da auch einen Vorteil von eigentlich in Apotheke?

00:01:57:18 - 00:02:24:16
Sprecher 1
Ja, also es ist schon so, dass dieses Hin und Herschicken von Papier, das jetzt wegfällt, das hat Vorteile, das muss ich schon sagen. Also das macht für uns den Prozess einfacher. Vor allen Dingen, wenn eben viele auf dem Rezept korrigiert werden müssen. Oder wie jetzt auch relativ aktuell durch die vielen Lieferengpässe. Wir dann doch eventuell ein neues Rezept brauchen, weil da eben das Arzneimittel, was eigentlich verordnet wurde, nicht nicht lieferbar ist.

00:02:24:18 - 00:02:56:20
Sprecher 1
Dann lässt sich das über das Rezept relativ unproblematisch darstellen. Ärgerlich ist momentan am Prozess noch, dass der Kunde noch mal kommen muss mit seiner Versichertenkarte. Wenn wir jetzt ein neues Rezept kriegen da wäre es einfacher, wenn man sich von vornherein so was überlegt hätte wie eine Korrektur Möglichkeit an einem Rezept, dass der Arzt nachträglich sozusagen ein Rezept, was in der Apotheke eingelöst ist, schon oder abgegeben wurde, so korrigieren kann, dass der Kunde nicht mehr dazwischen oder der Versicherte nicht mehr dazwischen geschaltet wird.

00:02:56:20 - 00:03:02:02
Sprecher 2
Das heißt, die Person würde es dann zugeschickt bekommen oder geliefert bekommen, ohne dass er noch mal hin müsste.

00:03:02:03 - 00:03:08:20
Sprecher 1
Genau, genau das. Da gibt es ja jetzt auch wieder neuere Verfahren, Stichwort Cardling Verfahren. Was jetzt?

00:03:09:00 - 00:03:11:06
Sprecher 2
Was heißt das genau?

00:03:11:08 - 00:03:47:15
Sprecher 1
Das Cardling Verfahren ist ein Einlöseverfahren für das Rezept Dieses sogenannte vierte Verfahren, was jetzt etabliert wurde. Da kann der Versicherte mit dem Handy die Karte verbinden, die EC und kann da. Dann das Rezept runterladen aufs Handy und dann in der Apotheke seiner Wahl einlösen. Das ist relativ komfortabel, etwas komfortabler als die Gematik App. Die gab es ja vorher schon, die hat sich nicht so durchgesetzt.

00:03:47:15 - 00:03:50:06
Sprecher 1
Weil das Anmeldeverfahren relativ komplex war.

00:03:50:08 - 00:03:58:02
Sprecher 2
Merkt man wahrscheinlich da oft auch in dem Bereich, dass zwar Sicherheit wichtig ist, aber man so als Privatperson einfach keine Lust hat, sich da reinzufuchsen.

00:03:58:05 - 00:04:11:13
Sprecher 1
Ja, also das Problem ist ja ganz allgemein, dass wir bei der Digitalisierung immer diese ja, diese Schere haben zwischen dem, was idealerweise dann geht und dem, was die Menschen dann auch verstehen, Sage ich jetzt mal ganz.

00:04:11:16 - 00:04:19:17
Sprecher 2
Kennt man selber ja auch nicht, wenn man bereichert, die man nicht so genau kennt, dann muss man sich da anmelden und mal durchklicken und braucht vielleicht eine Nummer, die man nicht so hat.

00:04:19:21 - 00:04:42:18
Sprecher 1
Genau da muss man jetzt bei der Krankenkasse eine Nummer beantragen, mit der man sich dann da anmelden kann. Also das ist dann immer relativ aufwendig, dass sie dieses Catling Verfahren, dieses neue Carding Verfahren ist da ein bisschen einfacher. Das geht dann mit so einer SMS, da kriegt man dann so eine Code zugeschickt. Da kann man sich dann vorübergehend mit dem Handy anmelden und kann dann auf die Rezepte zugreifen.

00:04:42:20 - 00:04:55:10
Sprecher 2
Ich frage mich über Apotheken immer so von der Rolle her in der Digitalisierung. Freut ihr euch darüber? Das ist ein Vorteil, oder seht ihr das auch als Gefahr, dass man sagt okay, da kommen jetzt die großen Player, die Versandapotheken, alles das, die Stimmung.

00:04:55:11 - 00:05:22:14
Sprecher 1
Ja, also ich sage mal, ich muss mal grundsätzlich sagen, die Apotheken sind ja gegenüber der Digitalisierung sehr offen und schon immer gewesen. Was viele Leute nicht wissen und auch gar nicht so kennen, ist, dass wir im Backoffice Bereich, das heißt hinter den Kulissen schon seit Jahren, seit Jahrzehnten kann man fast sagen digital unterwegs sind. Dass die ganzen Bestellprozesse mit den Großhändlern das läuft schon seit Jahren und Jahrzehnten digital, sage ich jetzt mal früher noch mit Lochkarten.

00:05:22:14 - 00:05:48:11
Sprecher 1
Aber auch Lochkarten sind ja was Digitales. Also da sind wir eigentlich sehr affin. Was jetzt nach vorne hin, sozusagen bei der Einführung des Rezepts, glaube ich, die Apotheker schaft ein bisschen gestört hat, ist, dass es in der Regel weniger darum ging, sozusagen den Prozess zu verbessern und auch die Arzneimitteltherapie zu verbessern, sondern das ist schon immer auch eher so ein so ein kommerzielles Thema war.

00:05:48:12 - 00:06:02:16
Sprecher 1
Also das Rezept wurde meines Erachtens vorangetrieben, nicht so sehr aus Sicherheitsaspekten, sondern eben weil damit Marktplayern leichterer Zugang gegeben werden konnte, die bisher eben im Markt nicht so teilgenommen.

00:06:02:18 - 00:06:09:10
Sprecher 2
Haben, da aktiv auch Lobbyarbeit betrieben, die ja vollkommen legitim ist. Ja gesagt, dass es lohnt sich, weil sie die Hoffnung haben, dass sie da.

00:06:09:12 - 00:06:25:17
Sprecher 1
Genau die ist ja für die man sieht es auch in der Fernsehwerbung ist eben für die Versandapotheken sozusagen der Schlüssel, um diesen Markt zu knacken, sage ich jetzt mal und das Ja, das müssen wir jetzt hinnehmen.

00:06:25:22 - 00:06:29:21
Sprecher 2
Ich bin ja selber gleich so ein Bild. Hat man vorher nicht das Papier Rezepte auch hinschicken können.

00:06:29:21 - 00:06:40:10
Sprecher 1
Oder konnte man. Haben ja auch Leute gemacht, wurde auch von denen natürlich auch beworben, hat man auch Freiumschläge bekommen und alles mögliche. Also das ging. Aber das ist natürlich wieder.

00:06:40:10 - 00:06:42:06
Sprecher 2
Eine Hürde, eine Hürde mehr.

00:06:42:08 - 00:07:00:21
Sprecher 1
Als jetzt ein Rezept einzutüten. Also von daher natürlich, da ist der Markt geöffnet worden. Das ist ein bisschen schade, weil natürlich das Rezept auch Möglichkeiten öffnet, die bisher noch nicht gehoben sind im Bereich der Arzneimitteltherapie. Sicherheit die das.

00:07:01:02 - 00:07:01:23
Sprecher 2
Wäre das zum Beispiel welche.

00:07:02:03 - 00:07:24:13
Sprecher 1
Höher man könnte Man kann natürlich, indem man das Rezept nimmt kann man natürlich dann auch einen elektronischen Medien Aktionsplan befüllen. Und mit dem elektronischen Medikationssplan haben wir dann natürlich einen viel besseren Überblick über die Medikation. Und dann können wir in der Apotheke Ärzte natürlich auch, aber eine Apotheke, vor allen Dingen dann auch Interaktionsprüfungen anhand dieser Medikationslisten machen viele Dinge, die wir jetzt schon machen.

00:07:24:15 - 00:07:29:13
Sprecher 1
Aber dann ist die Informationsgewinnung natürlich über so einen elektronischen Medikationssplan.

00:07:29:15 - 00:07:38:11
Sprecher 2
Das heißt, man würde dann sehen, okay, die Person nimmt drei Medikamente ein, sie sollten aber zwei davon sollte eigentlich gar nicht einem eingenommen werden. Wird dann sagen, warum wir nicht.

00:07:38:13 - 00:08:04:18
Sprecher 1
Auch da sind wir natürlich schon. In dem Bereich sind wir auch schon lange digitalisiert. Also unsere Standesvereinigung, die ABDA, die war ja die erste, die so eine Interaktionsdatenbank auch digital herausgegeben hat. Das heißt, auch da ist es natürlich so, dass der Apotheker zwei oder die Apothekerin auch zwar viel Wissen aus dem Studium mitbringen, aber sich auch da natürlich auf digitale Hilfsmittel verlassen und stützen.

00:08:04:20 - 00:08:19:12
Sprecher 1
Heutzutage würde man teilweise sagen, es ist vielleicht sogar schon fast KI, weil natürlich diese Programme auch immer besser werden und auch immer mehr Informationen verarbeiten. Und dann kann man natürlich so eine Wechselwirkung sprüfung dann auch kigestützt zum Beispiel durchführen.

00:08:19:14 - 00:08:35:15
Sprecher 2
Ich frage mich da immer, wenn ich jetzt ein Rezept in der Apotheke gehe, ich habe ein um die Ecke, da gehe ich hin, ich gebe das ab, dann sind wir irre schnell. Das heißt, ich hör dann immer sie Ja, das können sie dann in drei Stunden oder so ist es dann da. Ja, ich finde das sehr persönlich praktischer, als wenn ich dann irgendwie das bei der Versandapotheke irgendwie mir zuschicken lassen müsste.

00:08:35:15 - 00:08:38:11
Sprecher 2
Das dauert länger. Ja, was ist so Ihre Erfahrung?

00:08:38:13 - 00:08:57:00
Sprecher 1
Also die Erfahrung ist tatsächlich so, dass die Leute gerne in die Apotheke noch gehen und das geht das auch relativ einfach. Gibt es eine Karte ab jetzt mit dem Rezept? Wir stecken das rein. Wenn wir es da haben, kannst du dein Medikament gleich mitgeben, mitnehmen. Wenn wir es bestellen müssen, ist es in der Regel tatsächlich innerhalb von drei Stunden da.

00:08:57:00 - 00:09:11:22
Sprecher 1
Das heißt, wir haben da auch eine sehr effiziente Mikrologistik, sage ich dazu immer dahinter, wo wir sehr stark vernetzt sind mit dem Großhandel, auch alles digital natürlich. Die Bestellung ging nie digital raus. Das nur die Ware kommt noch analog an.

00:09:11:22 - 00:09:32:05
Sprecher 2
Ja, du hast gerade angesprochen, es ist wirklich sehr digital, alles schon gefühlt. Also merkt dann irgendwie also ich merk immer, eigentlich ist fast nie was vor Ort halt gesprochen bei den also jetzt wenn man übrigens anderes Medikament hat es meist nicht da oder man Erfahrung war immer die sagen dann ja wir haben es gar nicht da, aber es ist eigentlich praktisch in zwei Stunden vor Ort ist das so der aktuelle Weg, den man da fährt.

00:09:32:06 - 00:09:59:16
Sprecher 1
Das sinnvollste, so der aktuelle Weg, den man geht und den man auch glaube ich, gehen sollte. Du machst es schon. Ich kann auch alle anderen nur ermuntern, weil natürlich diese diese nahe Versorgung vor Ort durch die Vorortapotheken schon 1 £ ist. Das was einem auch zugutekommen. Ja, ich meine, gerade wenn du, wenn Menschen viele Arzneimittel einnehmen, dann hat der Apotheker vor Ort und die Apothekerin vor Ort immer den Überblick.

00:09:59:22 - 00:10:22:15
Sprecher 1
Kann sagen okay, da weiß ich, da haben sie letzte Woche noch mal was anderes gekriegt. Das müssen wir noch mal gucken, ob das auch zueinander passt. Also die Betreuung ist sehr viel besser und sehr viel näher. Wir haben auch natürlich gute Drähte zu den Arztpraxen in der Regel, sodass, wenn da Fragen aufkommen, Probleme aufkommen, wir das relativ zeitnah klären können.

00:10:22:17 - 00:10:34:23
Sprecher 1
Also diese wohnortnahe Direktversorgung ist schon ein großes Pfund digital. Ja, sind wir voll. Aber wir haben eben diesen Vorteil der persönlichen Beratung mit dabei.

00:10:35:00 - 00:10:44:18
Sprecher 2
Und der ist immer noch wahrscheinlich immer noch wichtig für die Menschen, dass sie jemanden kennen. Oder wie ist da Ihre Erfahrung als Apotheker vor Ort selber auch? Also haben die Leute noch eine Bindung zu einer Apotheke oder erinnert sich das erst?

00:10:44:20 - 00:11:10:02
Sprecher 1
Also wir haben schon intensive, sehr viele Stammkunden, auch und Leute, die immer wiederkommen. Menschen, die immer wiederkommen, die das auch gut finden, dass sie von uns gut beraten werden. Also man muss ja auch sehen, wir leben in einer Zeit, das hat jetzt nichts mit der Digitalisierung direkt zu tun. Aber wir leben in einer Zeit, wo Ärzte immer knapper werden, also die, die die Anzahl der Ärzte sinkt.

00:11:10:04 - 00:11:41:08
Sprecher 1
Das heißt, die Erreichbarkeit des Arztes für die Menschen wird auch immer schwieriger. Und mit kleinen Gesundheitsfragen und kleinen Fragen Was kann ich selbst behandeln? Wo sind aber auch vielleicht die Grenzen der Selbstmedikation? Kommen die Menschen natürlich zu uns in die Apotheke und da können wir helfen und können auch ein Stück weit eine Lücke schließen, sage ich mal und haben auch die Möglichkeit, weil wir niedrigschwellig erreichbar sind, wirklich Menschen zu erreichen, die vielleicht sonst gar keine gesundheits gesundheitlichen Maßnahmen in Anspruch nehmen.

00:11:41:08 - 00:11:45:02
Sprecher 2
Klingt ja fast schon nach so einer Gesundheitskiosk Lösung, die ja sonst woanders diskutiert wurde.

00:11:45:02 - 00:12:10:11
Sprecher 1
Aber als Apotheker gesagt, wir brauchen in Deutschland keine Gesundheit skiosk, Wir haben mit den Apotheken in Deutschland mal 20.000 Gesundheits Kioske gehabt. Die sind jetzt durch das Apothekensterben geschrumpft. Aber wenn wir das stabilisieren und die Apotheken da mehr mit ins Boot nehmen, dann ist es, glaube ich, sind Gesundheitskiosk. Also aus meiner Sicht weiß ich jetzt nicht, was sie noch an Mehrleistung.

00:12:10:11 - 00:12:17:10
Sprecher 2
Extra, dass es eigentlich gar nicht so sinnvoll ist. Du hast gerade Zahlen angesprochen, 20.000 waren es mal, wo sind wir jetzt gerade? Hast du es im Kern?

00:12:17:10 - 00:12:39:24
Sprecher 1
Ich glaube, wir gehen so auf die 17.000. So also es ist wirklich. Ich habe jetzt die aktuellen Zahlen nicht im Kopf. Es ist schade, dass viele gerade eben kleinere Apotheken schließen müssen, weil sie keinen Fachpersonal finden, weil sie auch nicht das Fachpersonal bezahlen können, weil wir einfach seit Jahren stagnierende Honorare haben. Das muss man auch so sehen und insofern ist es auch.

00:12:39:24 - 00:13:08:08
Sprecher 1
Und dann kommen wir vielleicht wieder zu der Digitalisierung. Es ist auch immer schwieriger, gerade für die kleinen Apotheken, diese verschiedenen Digitalisierungsschritte dann auch mitzugehen. Und das ist ja auch immer eine Investition. Da gibt es zwar manchmal dann auch eine gewisse Förderung, aber man muss da darf ja nicht vergessen, was da an Arbeit auch dahinter steckt, Also dieses Schulen des Personals, das ganze Einrichten des Systems usw da steckt ja noch viel mehr dahinter als jetzt sage ich mal, nur einen Konnektor hinzustellen und zu sagen so läuft.

00:13:08:10 - 00:13:16:09
Sprecher 2
Das heißt, es kommt da von außen eine Anforderung, wie auch in der Arztpraxis, wo gesagt wird, ihr müsst an ein System ran, müsst es aber selber bezahlen, dann auch oder.

00:13:16:12 - 00:13:43:06
Sprecher 1
Müssen es selber bezahlen. Es gibt wie gesagt ja auch Fördersätze, also es gibt dann für Kartenterminals und Konnektor usw da gibt es bestimmte Gelder, die wir da kriegen. Aber das deckt meines Erachtens bei weitem nicht die Kosten, die man tatsächlich mit so einer Einführung hat, weil es kommt ja mehr dazu. Wir müssen ja auch dann gucken, auch wir gucken ja, wie erreichen wir unsere Kundinnen und Kunden und dann müssen wir eben auch über Apps erreichbar sein.

00:13:43:06 - 00:13:45:14
Sprecher 1
Bestellapps wie also verschiedene Portale, die es da.

00:13:45:14 - 00:13:52:17
Sprecher 2
Gibt, das nutzt ihr dann auch. Also was gibt es da so? Ich hab keine Ahnung. Jetzt, da ich ehrlich bin, ich bin sehr analog. Was gibt es da für Apps die genutzt werden?

00:13:52:17 - 00:14:14:13
Sprecher 1
Also es gibt es wie wir haben eine eigene App, sozusagen die von unserem Warenwirtschaftssystem Hersteller gestellt wird. Darüber können die Kunden auch ihre Rezepte einlösen oder Sachen bestellen bei uns. Es gibt dann große Portale wie Gesund.de oder ihre Apotheken.de, die auch wieder Apps haben. Auch über die sind wir erreichbar. Das kann auch nicht jede Apotheke stemmen, weil das ist auch wieder viel Arbeit.

00:14:14:18 - 00:14:33:05
Sprecher 1
Kostet natürlich auch. Also das ist schon eine Herausforderung für die Apotheken jetzt auch den Weg zu finden Wie erreichen mich meine Kunden, über welchen Weg will ich erreichbar sein? Will ich über App oder will ich das nicht anbieten? Da gibt es sicherlich verschiedene Wege.

00:14:33:06 - 00:14:41:22
Sprecher 2
Was ist also der ist mit Prozentsätze zu sagen ist wahrscheinlich schwierig, aber so Also laufen die meisten Menschen noch bei euch in die Apotheke rein.

00:14:41:22 - 00:14:49:19
Sprecher 1
Die die überwiegen. Also ich sage mal so, also ich sage, ich würde jetzt mal locker sagen 95 98 % des Umsatzes.

00:14:49:21 - 00:14:52:16
Sprecher 2
Da kommen die Menschen rein, sagen ich habe das gerade.

00:14:52:18 - 00:15:08:04
Sprecher 1
Und sagen hier ist ein Rezept drauf, wir stecken das und dann wird das beliefert. Aber es sind natürlich immer mehr Menschen, auch die sagen, die suchen den Komfort, die möchten das schon von zu Hause aus bestellen, möchten es vielleicht auch nach Hause geliefert bekommen. Also darauf muss man sich einrichten.

00:15:08:04 - 00:15:16:18
Sprecher 2
Der Vorteil ist auch klar, wenn man weiß, okay, es ist eh nicht vor Ort, aber in zwei Stunden da, dann kann man natürlich im besten Fall vorher einmal kurz Bescheid sagen. Genau, brauche ich. Und in zwei Stunden.

00:15:16:23 - 00:15:42:02
Sprecher 1
Genau kann ich das noch mal nutzen. Auch wirklich schon viele und es werden immer mehr. Setzt sich natürlich auch erst langsam jetzt durch. Sage mal, dass wir das ist jetzt gerade mal noch nicht mal ein Jahr alt. Das Rezept Die Menschen gewöhnen sich dran. Und man muss ja auch einsehen, unsere Kundschaft, die, die wirklich viele Arzneimittel brauchen, das sind die 60 plus, da sind viele auch schon mit dem Smartphone unterwegs, aber viele eben auch nicht.

00:15:42:03 - 00:15:47:13
Sprecher 1
Muss man einfach auch so sagen. Oder wenn sie ein Smartphone haben, dann haben sie aber trotzdem jetzt nicht so die Traute, damit so selbstverständlich.

00:15:47:14 - 00:15:58:05
Sprecher 2
Nicht ganz so viel dabei. Junge Leute, stimmt, Du hast da gesagt, ihr habt bei euch auf der Webseite dann auch irgendwie die Chance mal direkt was bestellen können.

00:15:58:07 - 00:16:17:06
Sprecher 1
Und wir haben, wir haben tatsächlich also ein wir haben auch einen Webshop sozusagen, da kann man direkt auf der Webseite was bestellen oder eben dann diese Ablösungen. Also da gibt es. Wir sind da eigentlich so wie jeder andere Einzelhändler heutzutage inzwischen auch, gut aufgestellt, sage ich mal.

00:16:17:11 - 00:16:26:17
Sprecher 2
Aber wahrscheinlich trotzdem. Schwierige Frage, weil es ist gerade schon angesprochen Geht man da rein oder geht man eben nicht rein? Was sind für kleine Apotheken ein Problem darstellt wo? Wo investiert man die Zeit?

00:16:26:19 - 00:16:52:19
Sprecher 1
Ja genau, es ist. Es kostet Zeit. Es kostet Geld. Und dann sich zu überlegen mache ich das mit dem eigenen Webshop, Mache ich das nicht, mache ich eine eigene App, mache ich sie nicht. Das ist eine schwierige Entscheidung. Es gibt aber eben auch zum Glück, muss man sagen, über unseren Verband, den Deutschen Apotheker, Verband, die dieser das ist die eine Gesellschaft, die quasi so digital Anwendungen für Apotheker auch macht.

00:16:52:21 - 00:17:19:23
Sprecher 1
Die bieten inzwischen eben auch eine App an, die bieten Auch in Kooperationen gibt es dann auch Webshop Module, wo man nicht so viel Arbeit hat, wo man nicht so viel Arbeit reinstecken muss. Ganz umsonst ist es nicht, aber es ist, glaube ich, von den Kosten ja auch vertretbar. Das heißt auch für die kleineren Apotheken, die jetzt vielleicht nicht so einen breit aufgestellt sind, dass sie jetzt einen eigenen IT beauftragten, sag ich mal, haben.

00:17:20:00 - 00:17:21:05
Sprecher 1
Gibt es da Möglichkeiten?

00:17:21:07 - 00:17:35:07
Sprecher 2
Also das ist ja wirklich eine sehr, sehr kleine Lösung dann Man denkt ja sonst im Digitalen auch in diesen riesigen Lösungen, man denkt über Amazon nach oder so, die so als Krisen player da sind, kommen die irgendwann auf den deutschen Markt in den Bereich werden also das macht.

00:17:35:07 - 00:18:13:18
Sprecher 1
Die sind jetzt erst mal rein juristisch draußen. Amazon darf in Deutschland keine Versandapotheken betreiben. Ähm, ich weiß nicht, ob die planen, irgendwann das vielleicht von außerhalb von Deutschland anzugreifen. Das Thema, das wird sich zeigen. Die Frage ist natürlich wie viel wie wollen, wie viel wollen wir als Gesellschaft in diesem Bereich zulassen? An an sozusagen? Wie soll man sagen Markt, Kannibalismus, sage ich jetzt mal ganz mein.

00:18:13:20 - 00:18:48:08
Sprecher 1
Denn wenn man darüber nachdenkt, wie das System eigentlich aufgebaut ist, dann ist es ja so es sind Versichertengelder, also jedes Rezept. Ich rede jetzt mal nicht von den selbst gekauften Arzneien, Das noch mal ein anderer Bereich, aber jedes Rezept, was in Deutschland eingelöst wird von der gesetzlichen Krankenversicherung, das sind Versichertengelder, die da ausgegeben werden. Wenn ich die jetzt nicht mehr in Deutschland in dem System ausgebe, also in deutschen Apotheken, in deutschen Arztpraxen, wo auch immer, sondern das Geld wird dann transferiert sein, mal an einen großen Konzern, der außerhalb von Deutschland sein Geschäft tätigt, dann geht das der deutschen Volkswirtschaft verloren.

00:18:48:08 - 00:19:19:09
Sprecher 1
Das Geld und das halte ich für den falschen Weg, muss ich ganz ehrlich sagen, weil da gehen dann Versichertengelder, die eigentlich das deutsche Gesundheitssystem und die Apotheken vor Ort sind, immer Teil des deutschen Gesundheitssystems, weil sie, wie ich ja sagte, eben mehr anbieten als nur Arzneimittel, Logistik, Beratung, ja, wohnortnahe Versorgung, Notdienste usw. Wenn ich denen das Geld entziehe und sage nee, das geht jetzt mal ins Ausland und dann über Umwege landest dabei, weiß ich nicht.

00:19:19:09 - 00:19:49:04
Sprecher 1
Herrn Jauch in der Tasche und der Finanz jetzt eine fünfte Villa am Wannsee. Das ist. Das ist nicht das, wo ich sage, das ist zielführend fürs deutsche westdeutsche Gesundheitswesen. Insofern. Meine mein Punkt auch am Anfang, dass eben die Digitalisierung da erst mal Türen geöffnet hat für Versender, wo ich sage, der wäre besser gewesen, man hätte diese Türen.

00:19:49:06 - 00:19:51:06
Sprecher 2
Ganz zugelassen, wahrscheinlich jetzt nicht nicht die.

00:19:51:06 - 00:20:06:15
Sprecher 1
Digitalisierung verhindert, sondern dann einfach eben auch gesagt okay, Versand von rezeptpflichtigen Arzneimitteln wird in Deutschland verboten machen. Übrigens die Mehrzahl der EU Länder macht das so, um das eigene Gesundheitssystem zu schützen. Bei uns hat sich das leider politisch nicht durchsetzen lassen.

00:20:06:20 - 00:20:20:11
Sprecher 2
Wer das so eine Forderung für die Zukunft, für so eine sagen wir mal gesunde Digitalisierung von Arzneimittelversorgung, dass man sagt okay, Deutschland könnte jetzt ja in den nächsten Jahren um und sagen, wir gehen den Schritt zurück. Ich weiß nicht, welche Länder das nicht gemacht hätten.

00:20:20:13 - 00:20:47:23
Sprecher 1
Ja, das ich weiß jetzt nicht, ob das noch möglich ist, das Rad da noch mal zurückzudrehen. Man muss halt nur aufpassen, dass man den Fokus jetzt beim Thema Digitalisierung auch seitens der Politik vielleicht mehr auf Versorgungssicherheit setzt und weniger auf dieses, diesen, dieses Thema Marktzugang sage ich mal, was bisher wirklich eher so im Fokus stand. Also ich würde mich freuen, wenn wir die Digitalisierung wirklich als Chance begreifen würden, auch die Versorgung der Patienten wirklich zu verbessern.

00:20:48:00 - 00:21:20:17
Sprecher 1
Und da kommen dann für mich eher eben diese Leistungen, die wir ja auch in der Apotheke anbieten, als pharmazeutische Dienstleistung zum Beispiel zum Tragen, dass wir Medikationsanalysen, Medikationsschecks machen, die digital unterstützt, dass man eben diesen elektronischen Medikation splan sinnvoll zum Leben bringt. Und auch die elektronische Patientenakte, die ist ja der Medikationsplan, ein Teil davon, dass man das sinnvoll zum Leben bringt, weil da habe ich Hoffnung, dass wir dann wirklich die Versorgung der Menschen auch verbessern können.

00:21:20:19 - 00:21:36:19
Sprecher 1
Aber das funktioniert nur, wenn das auch gemanagt wird. So ein Medikations splan einfach nur zu bestücken und zu sagen, da wandern jetzt alle Daten, die wir digital erfassen, rein. Und auch so eine elektronische Patientenakte, einfach alle digital Befunde einfach reinstopfen, wenn die nicht gemanagt wird, wenn die nicht gepflegt wird.

00:21:36:21 - 00:21:41:21
Sprecher 2
Dann dessen Aufgabe. Sollte das sein, dann so eine EPA zu managen?

00:21:41:23 - 00:22:17:10
Sprecher 1
Also ja, das ist natürlich die Frage. Es könnte natürlich zum Beispiel ein Stück weit auch in den Apotheken stattfinden. Kann ich mir gut vorstellen. Das ist aber natürlich eine Aufgabe, die einen relativ hohen Aufwand hat. Der müsste dann auch entsprechend vergütet werden. Weiß nicht, ob die Politik da Fantasie genug hat, Geld dafür auszugeben. Ich könnte mir vorstellen, dass die Krankenkassen nicht glücklich werden würden, weil die würden es wahrscheinlich lieber gerne selber machen, sage ich mal, aber der Punkt ist einfach Wir haben als Apotheke diese große Chance, diesen niedrigschwelligen Zugang für die Menschen zu gewährleisten.

00:22:17:10 - 00:22:21:18
Sprecher 1
Also die Apotheke vor Ort ist um die Ecke, da brauche ich. Die Tür ist immer offen.

00:22:21:18 - 00:22:23:06
Sprecher 2
Da braucht keinen Termin, muss ich.

00:22:23:06 - 00:22:43:15
Sprecher 1
Keinen Termin machen. Ich muss nicht gucken, Wo hat meine Krankenkasse Ihre nächste Filiale und und sitzt vielleicht noch eine halbe Stunde in der Bahn, bis ich dort bin, sondern ich habe die Apotheke vor Ort. Und wenn wir da mehr Gesundheitsdienstleistungen auch rund um das Thema Digitalisierung anbieten können, wäre ich auf jeden Fall mit im Boot.

00:22:43:21 - 00:22:57:05
Sprecher 2
Es wäre eine fast einen Schritt zurück zu mehr Wissenschaftlichkeit, vielleicht auch wieder zum Alltag. In der Apotheke, habe ich das Gefühl, ohne jetzt ketzerisch klingen zu wollen, aber es wäre eine echte Kooperation zwischen Ärztinnen und Ärzten und Apothekern zum Beispiel und Apothekerin.

00:22:57:09 - 00:23:05:12
Sprecher 1
Da gibt es ja auch schon wenn, sage ich mal, Leuchtturmprojekte. In dem Bereich gerade der Zusammenarbeit gab es dieses Arminprojekt, weil sie.

00:23:05:14 - 00:23:06:10
Sprecher 2
Technisch jetzt gehört.

00:23:06:10 - 00:23:32:16
Sprecher 1
Hat, Das war in Sachsen und Thüringen auch mit einer digitalen, mit einem digitalen Unterbau. Da haben Ärzte und Apotheker gemeinsam Patienten betreut, die eben mehr als fünf verschiedene Medikamente eingenommen haben, wo es eben darum ging, dann zu gucken Ist das auch sinnvoll? Passt das alles zusammen? Das hat einen sehr großen Erfolg gehabt. Tatsächlich, und das ist eigentlich ein sehr gut gelaufen es Projekt.

00:23:32:16 - 00:23:39:09
Sprecher 1
Und das soll solche Modellvorhaben dann auch bundesweit mal auszurollen. Das wäre sehr sinnvoll.

00:23:39:10 - 00:23:46:05
Sprecher 2
Wäre ja auch im Sinne so mit Blick auf eine alternde Gesellschaft, auf Leute, die einfach mehr Krankheiten haben, wahrscheinlich genau das, was sinnvoll war.

00:23:46:07 - 00:24:12:17
Sprecher 1
Ja, wir müssen viel mehr auch in diese Präventionsschiene gehen, denn die Kosten, wenn wir nichts machen, wenn wir einfach es so weiterlaufen lassen, wenn die Kosten im Gesundheitswesen explodieren, da können wir noch so viel auch digitalisieren, das wird nicht helfen, sondern wir müssen die Digitalisierung nehmen und als Chance nutzen, mit der Digitalisierung in die Prävention zu gehen. Das heißt, wir müssen verhindern, dass Menschen wegen Arzneimittel Wechselwirkungen ins Krankenhaus zum Beispiel eingewiesen werden.

00:24:12:17 - 00:24:43:20
Sprecher 1
Das passiert Millionenfach. Es gibt da Studien, die sind schon ein bisschen älter, aber das passiert sehr häufig. Und es gab mal eine Studie, die so davon ausgegangen ist, dass pro Jahr in Deutschland 20.000 Menschen wegen Medikationsfehlern sterben müssen. Also da müssen wir ran an dieses Thema und das geht eben nur, wenn man dieses Thema Medikation auch sektorenübergreifend ich nehme jetzt auch die Krankenhäuser mal mit rein begreift und diesen Medikationssprozess als sektorenübergreifenden Prozess digital managt.

00:24:43:23 - 00:24:48:18
Sprecher 1
Aber nicht nur einfach digitalisieren und dann nichts tun, sondern digital managen, das ist die.

00:24:48:20 - 00:24:59:19
Sprecher 2
Das wäre so das Zielen. Ganz spannend finde ich die Frage da. Also Ärzte können ja jetzt schon ihre Arbeit abrechnen, wenn ihr so ein Medikament splan erstellt. Aktuell könnt ihr das abrechnen, oder? Das heißt, Sie haben.

00:24:59:19 - 00:25:36:09
Sprecher 1
Inzwischen ja auch schon. Genau das ist zum Glück das ist zum Glück eingeführt worden. Vor wann sind die gekommen? Vor zwei Jahren etwa Diese pharmazeutischen Dienstleistungen, dass wir eben als pharmazeutische Dienstleistung diese Medikationsanalyse anbieten dürfen. Bei Patienten, die fünf oder mehr Arzneimittel gleichzeitig anwenden. Systemisch wirkende Arzneimittel und das etabliert sich auch, aber auch nicht in allen Apotheken, weil viele Apotheken das muss man auch verstehen, gar nicht die Zeit und das Personal dafür haben.

00:25:36:09 - 00:25:59:21
Sprecher 1
Und das ist die Krux, weil der Preis für diese Medikation, sondern das Geld, was wir dafür kriegen, das ist kostendeckend call to kalkuliert. Das geht gerade so, dass man es so. Aber dann habe ich ja gleichzeitig denjenigen nicht zur Verfügung, dass er eben vorne Medikamente abgibt oder Rezepte prüft oder sonst was macht. Das heißt, ich müsste eigentlich jemanden zusätzlich einstellen.

00:25:59:23 - 00:26:00:10
Sprecher 2
Der das dann.

00:26:00:12 - 00:26:23:08
Sprecher 1
Den habe ich aber nicht. Und so viel Medikationsanalysen mache ich dann vielleicht auch nicht, dass ich da wirklich eine zusätzliche Stelle für lohnt. Und insofern ist es ein bisschen tricky. Wir brauchen einfach erst mal eine bessere Grundausstattung der Apotheken wieder und dann können wir auch diese Präventionsdienstleistungen mit anbieten, die ja auch politisch gewollt sind. Also wir haben selbst der Lauterbach wollte uns ja mehr fürs.

00:26:23:08 - 00:26:25:06
Sprecher 2
Impfen und für was auch immer gab es.

00:26:25:08 - 00:26:26:09
Sprecher 1
Ja genau.

00:26:26:11 - 00:26:37:21
Sprecher 2
Das. Aber das heißt, der Gedanke dahinter wäre wirklich, dass die Apotheke auch wieder ein stärkerer Partner im Gesundheitswesen wird. Auch dann halt über eben auch eine passende Finanzierung.

00:26:37:23 - 00:26:40:00
Sprecher 1
Genau. Ich will nur eines sagen Wir senden.

00:26:40:02 - 00:26:43:00
Sprecher 2
Ja gut, klar. Nein, das stimmt.

00:26:43:02 - 00:27:04:12
Sprecher 1
Aber es wird manchmal nicht wahrgenommen. Also ich glaube, auch da gibt es unterschiedliche Wahrnehmungsebenen, auch in der Politik, je nachdem, mit wem man redet. Wenn wir mit Lokalpolitikern oder Landespolitikern reden, dann stärken uns sehr viele den Rücken. Die wissen ganz genau, was sie an den Apotheken vor Ort haben. In der Bundespolitik ist es halt etwas anders. Da weht der Wind etwas anders.

00:27:04:14 - 00:27:27:15
Sprecher 1
Aber wichtig ist eigentlich die Apotheken vor Ort stärken, weil eben wir einfach ein breites Angebot haben. Und wenn man das wegbrechen lässt, das muss man erst mal mit viel, viel Geld wieder aufbauen. Also wenn man überlegt, was man an Geld geplant hat, in diese Gesundheits Kioske zu stecken, da muss man ja ganz neue Strukturen erst mal aufbauen. Da müssen Räume gefunden werden, da muss Personal gefunden werden.

00:27:27:19 - 00:27:33:17
Sprecher 1
Wir haben das doch alles schon in den Apotheken. Wenn man es nur ein bisschen besser ausstatten würde, dann könnten wir da viel, viel mehr noch machen.

00:27:33:22 - 00:27:41:04
Sprecher 2
Das wäre eben dann so eine Finanzierung von so ja, Leistungen wie Medikationsspläne erstellen oder ich weiß nicht, was gäbe es da noch für Optionen?

00:27:41:07 - 00:28:04:17
Sprecher 1
Ich könnte mir vorstellen, also wir machen ja relativ viel, auch im Bereich der Prävention Beratung. Also in unserer Apotheke machen wir Sachen wie da haben wir jetzt so so ein, ein Projekt laufen, das auch deutschlandweit einmalig ist. Das ist mit der auch mit der AOK Bremen Bremerhaven, da geht es herzgesund digital heißt das, Da machen wir eine Blutdruckmessung in der Apotheke.

00:28:04:17 - 00:28:36:09
Sprecher 1
Und je nachdem, wie die Patienten dann wie das Ergebnis ist, werden die in ein strukturiertes Programm geführt. Das macht die Firma Care Tower und da kriegen die über drei Monate so ein Coaching digital gestützt mit, mit einem, mit so einem Puls, Messgürtel und einer App dazu, so dass die wirklich fitter werden. Und wir hatten jetzt schon die ersten Patientinnen, die dann zurückkam und nach drei Monaten Herz alter hatten oder einen Infarkt Risiko hatten, was sich halbiert hat.

00:28:36:09 - 00:28:37:21
Sprecher 2
Also ein starker Effekt.

00:28:37:21 - 00:28:48:11
Sprecher 1
Der ist ein super Effekt in der Prävention und solche Programme, könnte ich mir vorstellen, können Apotheken sehr viel mehr anbieten, wenn man sie dafür finanziell ausreichend entschädigt, sage ich jetzt mal.

00:28:48:13 - 00:29:00:22
Sprecher 2
Das heißt, da bietet die Digitalisierung ganz klar einen Vorteil für die Versorgung in der Bevölkerung. Eben auch dadurch, dass dann Apotheken und Ärzteschaft zum Beispiel deutlich besser wieder leichter zusammenarbeiten können. Das wahrscheinlich so.

00:29:00:24 - 00:29:27:19
Sprecher 1
Ich sag mal so die Digitalisierung könnte eine ganze Menge mehr noch leisten, wenn sie wenn sie uns noch wenn sie, wenn wir da noch so ein bisschen Bürokratieentlastung reinkriegen können. Also das Problem ist, dass wir teilweise auch Prozesse haben, die sind digitalisiert. Ich nenne mal ein Beispiel, das ist der digitale Kostenvoranschlag. Wir müssen, wenn wir Hilfsmittel abgeben, das ist so eine spezielle Gruppe von Mitteln, da gehören zum Beispiel Windeln dazu oder bestimmte andere Dinge.

00:29:27:21 - 00:29:50:03
Sprecher 1
Dann müssen wir Kostenvoranschlag teilweise an die Katzen schicken. Das ist jetzt auch digital gemacht worden. Das heißt, wir können digitalen Kostenvoranschlag schicken, aber das ist noch nicht richtig rund. Also dann kommt die Rückantwort nicht oder dann kommt bitte als Rückantwort wird der Vorschlag einfach gelöscht von der Krankenkasse, dann muss man wieder anrufen und nachfragen Warum habt ihr den denn gelöscht?

00:29:50:03 - 00:30:02:23
Sprecher 1
Weil wir gar nicht wissen, warum die den gelöscht haben. Also da ist noch ganz viel Potenzial, wo wir mit Digitalisierung auch Bürokratie abbauen können. Und dann haben wir auch wieder mehr Zeit für die wichtigen Dinge, sage ich jetzt mal.

00:30:03:00 - 00:30:17:14
Sprecher 2
Ja, das klingt so und ich glaube, wahrscheinlich wär's ja auch so, jetzt bräuchte so eine gewisse Menge an sagen wir mal, wichtigen Dingen, also an Leistung am Patienten oder einer Patientin, um dann eben eine Stelle zu schaffen, die genau das macht oder genug Leute dafür zu haben. Habe ich das so richtig verstanden?

00:30:17:14 - 00:30:36:22
Sprecher 1
Genau. Also es ist natürlich so, momentan sind das alles Sachen, die laufen nebenbei sozusagen. Die werden dann zusätzlich zu dem, was wir jeden Tag machen Beratung bei der Arzneimittelabgabe, Lieferpass, Engpassmanagement. Das muss man auch, das frisst wahnsinnig Ressourcen.

00:30:36:24 - 00:30:39:21
Sprecher 2
Das heißt, dass einfach Sachen nicht da sind.

00:30:39:23 - 00:31:06:09
Sprecher 1
Wir haben einfach jetzt die Situation durch die politische Weltlage, durch. Weiß ich nicht. Piraten und sonstige, also die Lieferwege, sind schwieriger geworden. Es ist ein Großteil der pharmazeutischen Produktion ins Ausland verlagert. Viele Sachen werden in Indien oder China hergestellt und dann sind die manchmal ad hoc nicht verfügbar. Und dann, wenn dann irgend so ein Tanker irgendwo festhängt, dann gibt es plötzlich bestimmte.

00:31:06:09 - 00:31:10:00
Sprecher 2
Arzt und das müsst ihr direkt managen. Also das mit der kleinen Apotheke vor Ort.

00:31:10:00 - 00:31:18:18
Sprecher 1
Müssen jetzt nicht den Tanker bewegen. Wir müssen halt dann dafür sorgen, dass die Kunden trotzdem die Patientinnen und Patienten trotzdem gut versorgt sind.

00:31:18:18 - 00:31:21:09
Sprecher 2
Das heißt, ihr sucht dann, Welche Alternative gab es genau?

00:31:21:09 - 00:31:41:14
Sprecher 1
Wir gucken dann gibt es eine Alternative? Gibt es den Wirkstoff von einem anderen Hersteller? Gibt es den vielleicht in einer anderen Stärke oder auch als andere Darreichungsform? Also statt Tabletten geht vielleicht ein Saft oder solche Sachen gucken wir und da müssen wir aber auch mit dem Arzt natürlich Rücksprache halten oder der Ärztin, um zu gucken, passt das auch in dein therapeutisches Konzept usw Ist der einverstanden?

00:31:41:14 - 00:32:01:11
Sprecher 1
Und natürlich auch aus rein bürokratischen Gründen brauchen wir oft auch ein neues Rezept. Da wünschen wir uns auch manchmal ein bisschen mehr Beinfreiheit von der Politik. Dass wir auf ein vorhandenes Rezept eines Arztes dann eben auch andere Sachen abgehen können, abgeben können, wenn der Liefer engpass bekannt ist und und nachgewiesen ist.

00:32:01:13 - 00:32:14:20
Sprecher 2
Also weniger Bürokratie ist ein Wunsch, der eigentlich überall existieren. Ich habe das Gefühl, dass das leider nie passiert. Also meins ist ein Wunsch, der so natürlich da ist, aber der niemals kommen wird. Oder hast das Gefühl okay, es könnte sich was bewegen.

00:32:14:22 - 00:32:48:21
Sprecher 1
Ich habe. Ich habe die Befürchtung, dass. Wir da nicht so richtig vorankommen, solange nicht wirklich so ein allgemein anerkannt ist, das auch so eine allgemein anerkannte Philosophie eigentlich muss zu einer Staatsphilosophie werden, wenn man so will. Also es müssen dann wirklich alle an einem Strang ziehen und dann muss eben auch mal, muss man eben auch mal sagen, wenn die Krankenkassen in irgendwelchen Verhandlungen Vertragsverhandlungen wieder irgendeine Sache fordern, wo sie sagen aber da müsste noch die ja dieses kleine Feld ankreuzen und da diesen kleinen Haken setzen usw, dann muss auch bei den Krankenkassen Umdenken stattfinden.

00:32:48:21 - 00:33:11:09
Sprecher 1
Die müssen ja immer sagen, also die Informationen, die sind jetzt eigentlich nicht so wichtig, brauchen wir nicht unbedingt, das lassen wir jetzt machen wir schlanker, Wir machen das mal schlanker oder wir machen ja auch keine Sachen hinterher. Nicht nur Strafen, Vertragsstrafen daraus oder Retaxationen, weil bei dem Rezept irgendwie irgendein kleiner Kugelschreiberstrich fehlt. Also das sind ja die Sachen, die uns wirklich wahnsinnig machen im Alltag.

00:33:11:11 - 00:33:20:09
Sprecher 2
Besonders spannend finde ich ja, dass wirklich einige Leistung jetzt schon vergütet werden, die abseits von der Medikamentenabgabe sind. Ja, das klang so, als wäre das neu.

00:33:20:11 - 00:33:52:07
Sprecher 1
Wie gesagt, das ist seit etwa zwei Jahren jetzt, das nennt sich pharmazeutische Dienstleistung, ist auch im SGB fünf verankert. Paragraf haben wir es nicht gerade im Kopf und da gibt es eben ein ganzes Spektrum an Dienstleistungen. Die wichtigsten will ich jetzt mal kurz nennen. Es eben diese Medikationsanalyse Medikationsscheck. Da gibt es drei verschiedene, entweder bei Polymedikation, dann bei, also immer, wenn man bestimmte Voraussetzung erfüllt, auch bei Tumorpatienten, orale Tumortherapie oder bei transplantierten Patienten.

00:33:52:13 - 00:34:22:19
Sprecher 1
Und dann gibt es noch Blutdruckmessung, also eine qualifizierte Blutdruckmessung ist das, wo mehrere Blutdruckwerte genommen werden und dann ein Durchschnitt gebildet wird und dann gibt es als auch bei uns gerade wichtig das Thema Inhalationsschulungen. Also wir haben ja viele Patienten, die eben auch wegen Asthma oder COPD Medikamente inhalieren müssen. Und diese Inhalationsgeräte funktionieren teilweise sehr unterschiedlich und deren Bedienung ist auch manchmal sehr tricky.

00:34:22:21 - 00:34:44:01
Sprecher 1
Und da ist es sehr gut, wenn wir diese Schulungen anbieten können, weil wir dann doch merken, dass die gerade im Rahmen dieser Schulung immer wieder merken, dass die Patientinnen und Patienten die Geräte nicht richtig anwenden und dann kommt, wenn man rein pustet, kommt nichts an in der Lunge und dann ist es ein unter Umständen auch sehr teures Medikament einfach umsonst ausgegeben.

00:34:44:01 - 00:34:52:11
Sprecher 1
Deswegen finde ich das zum Beispiel eine sehr, sehr sinnvolle Sache, dass wir das machen dürfen. Und ich glaube, das hilft eine ganze Menge.

00:34:52:13 - 00:35:10:13
Sprecher 2
Und das für mich ist das Gefühl, dass wenn man da es weiter ausbaut, wenn sich es dann irgendwie lohnt. Für die Apotheke ist aber die Frage, dass da wirklich so ein Arzt Apotheker Zukunft entstehen kann, auch im Kontext gerade von Digitalisierung Gesundheitswesen. Wäre das für dich so eine Art Vision, wie Apotheken halt die nächsten 50 Jahre sich weiter ausgestalten können oder was wäre da ein Blick in die Zukunft?

00:35:10:13 - 00:35:38:14
Sprecher 1
Wie? Also nein, meine Vision ist tatsächlich schon, dass wir eben dass wir natürlich unsere Kernkompetenz einmal erhalten. Das ist diese hocheffektive, sage ich jetzt mal, wirklich hocheffektive Mikrologistik im Arzneimittelbereich, wo wir wirklich in der Lage sind, lebenswichtige Medikamente innerhalb von Stunden zur Verfügung zu stellen. Deutschlandweit. Das kann kein anderer, das kann auch keiner, der aus Holland kommt. Das kriegen die nicht hin und da sind wir gut.

00:35:38:14 - 00:36:04:04
Sprecher 1
Und das sollte man erhalten, weil das ist wichtig, das merkt man immer dann erst, wenn es dann nicht mehr da ist und. Auch in Notlagen muss ich jetzt auch noch mal dazu sagen Ja, stimmt. Man stelle mir vor, wir haben mal wieder so eine Krise wie im Tal oder so, wo die ganze Infrastruktur dann auch zusammenbricht. Dann hast du trotzdem noch eine Apotheke vor Ort mit einem Apotheker, der hat das Wissen, der kann auch sagen Pass mal auf, ich gebe dir jetzt hier ein anderes Mittel, aber das ist genauso gut.

00:36:04:06 - 00:36:06:12
Sprecher 2
Und so, weil erst weiß, wer das studiert hat und das.

00:36:06:12 - 00:36:30:01
Sprecher 1
Kennt. Also der, der nimmt dann halt was da ist sozusagen also das, das sollte man erhalten, dieses System und dann sollte man den Apotheken ruhig auch mehr zutrauen. Das mit dem Impfen ist eine Sache, das läuft ja schon teilweise. Wird ja auch von der Politik findet es sinnvoll. Ich finde das überall da sinnvoll, wo nicht genügend Ärzte da sind um zu impfen.

00:36:30:05 - 00:36:54:10
Sprecher 1
Also ich muss sagen, wir machen es nicht in unserer Apotheke. Weil wir aber auch zwei Hausarztpraxen oder drei sogar um die Ecke haben und die, die können das, die machen das und die machen das auch jeden Tag und die machen das sehr effektiv und da würde sich das für uns auch gar nicht lohnen, sage ich mal, weil ich sage es auch ganz ehrlich, nur für sage ich mal zehn Impfungen in der Woche, diese Infrastruktur aufzubauen im Osten extra Raum, Du brauchst eine Liege, du brauchst ganz viele andere Sachen.

00:36:54:10 - 00:37:25:21
Sprecher 1
Noch lohnt sich dann auch nicht. Also es muss da gemacht werden, wo es sinnvoll ist von den Apotheken und genauso auch andere Präventionsdienstleistungen. Da wo es sinnvoll ist, die Apotheken einzusetzen, soll das passieren. Wir wollen den Ärzten nichts wegnehmen, das ist auch ganz klar. Also es geht nicht darum, dass wir da irgendwo denen was wegnehmen wollen. Aber wir kriegen ja auch das Feedback von unseren Kundinnen und Kunden, dass die Ärzte eh schon am Limit sind und der Belastbarkeit sein und auch auch bei uns muss man ja auch sagen, fehlt.

00:37:25:23 - 00:37:28:05
Sprecher 1
Wir gehen auch auf dem Zahnfleisch, da.

00:37:28:07 - 00:37:29:05
Sprecher 2
Ich auch zu viel zu tun.

00:37:29:07 - 00:37:45:18
Sprecher 1
Wir haben auch so viel zu tun deswegen also wir müssen, wir müssen und wir müssen die Ärzte auch, aber Apotheken auch. Wir müssen finanziell besser ausgestattet werden. Wenn man dieses Gesundheitssystem weiter so haben wollen, wie wir es jetzt haben, das ist so und da muss man.

00:37:45:20 - 00:37:53:24
Sprecher 2
Aber ich nehme mal mit, das diese Rolle von so einem digitalen Gesundheitskiosk vielleicht schon was wäre, wo das so in zehn Jahren hingehen könnte oder jetzt auch schon da ist.

00:37:53:24 - 00:38:02:19
Sprecher 1
Vielleicht sogar ich kann mir das sehr gut vorstellen, magister jetzt vielleicht auch einige Kollegen und Kolleginnen geben, die das jetzt sehen und sagen Moment, was redet der da?

00:38:02:21 - 00:38:04:02
Sprecher 2
Also hat jeder seine eigene Meinung.

00:38:04:02 - 00:38:25:05
Sprecher 1
Ich kann mir das für die Apotheken sehr gut vorstellen. Also bei uns, wir machen das zum Beispiel so Ich habe jetzt biete ich Beratungstage an, wo ich mir selber dann die Zeit nehme, mich vorne hinzustellen und mit unseren Kundinnen und Kunden dieses Thema, ihr Rezept mal zu durchleuchten und ihnen vielleicht auch zu helfen, ab und zu installieren. Da haben wir extra so Beratungsstage jetzt eingerichtet.

00:38:25:07 - 00:38:31:13
Sprecher 1
So was kann ich mir natürlich können kann, kann ich mir gut vorstellen, dass das einfach auch eine gute Rolle ist.

00:38:31:13 - 00:38:37:19
Sprecher 2
Für die Apotheker ist jetzt on top und wahrscheinlich wäre es schön, wenn es dann auch mal irgendwann finanziert würde. Gegenfinanziert genau von staatlicher Seite.

00:38:37:24 - 00:38:58:16
Sprecher 1
Also wie gesagt, das ist jetzt sozusagen wir machen es jetzt pro bono. Aber es wäre schön, wenn man das auch ein bisschen durch finanzieren würde. Zumal ich mir vorstellen könnte, dass gerade wenn jetzt im Rahmen der Einführung der elektronischen Patientenakte, dass da auch wieder sehr viele bei uns landen und sagen was ist denn das eigentlich? Und können Sie mir das mal erklären?

00:38:58:16 - 00:39:14:09
Sprecher 1
Und ich habe hier so was Komisches und also und wie beim Rezept auch da mussten, da war eigentlich der Auftrag auch eigentlich der des BMG und der Krankenkassen über ihre zept aufzuklären. Letztlich haben wir das aber in den Arztpraxen und in Apotheken machen müssen.

00:39:14:12 - 00:39:24:09
Sprecher 2
Weil die Leute zu euch kommen. Ja genau das war Dr. Stefan Schwänzer. Wir sprachen mit ihm über die Digitalisierung von der Arzneimittelversorgung in Deutschland. Vielen Dank, Stefan.

00:39:24:11 - 00:39:24:22
Sprecher 1
Danke dir.